Erster Bayerischer Jugendgipfel zur Biodiversität

Bayerns einzigartiges Naturerbe für künftige Generationen bewahren – diesen Auftrag nehmen viele junge Menschen an. Speziell an Artenschutz interessierte oder bereits für die Natur engagierte Jugendliche sollen noch stärker an der Umsetzung von staatlichen Maßnahmen für die Artenvielfalt beteiligt werden. Deshalb fand auf Einladung der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf gestern und heute in München der erste “Bayerische Jugendgipfel zur Biodiversität” statt. Die zweitägige Veranstaltung stand unter dem Motto “Jugend im Naturschutz unterstützen, vernetzen und beteiligen”. Scharf: “Jugendliche tragen an vielen Stellen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern bei. Wir brauchen den fachlichen Nachwuchs für einen erfolgreichen Naturschutz in der Zukunft. Sie sind Artenschützer, Natursportler, Fürsprecher der Biodiversität oder Funktionsträger in Verbänden. Ihre Sichtweisen und eigenen Perspektiven sind besonders wertvoll, denn die heute jungen Menschen werden die Naturschätze eines Tages übernehmen und weiter pflegen. Deshalb haben wir mit jungen Experten über ihre Interessen und Erwartungen gesprochen. Der Jugendgipfel war ein idealer Rahmen zum Kennenlernen und zum fachlichen Austausch.”

Bei den Jugendlichen fand die Veranstaltung ebenfalls großen Anklang. In Diskussionsrunden und Workshops wurden viele Vorschläge erarbeitet, wie Jugendliche stärker zum Erhalt der Biodiversität beitragen könnten, zum Beispiel durch Mentoren, bessere Vernetzung oder Bestimmungshilfen über Apps. Ein zentrales Anliegen war die künftige Beteiligung von Jugendvertretern in Beiräten und Gremien wie dem Naturschutzbeirat oder dem Biodiversitätsrat. Teilnehmerin Catherine Kuchenmeister (17 Jahre) aus Nürnberg fasste für die Jugendlichen zusammen: “Der Jugendgipfel war sehr spannend. Gemeinsam haben wir viele Ideen geliefert. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen der Politik zusammen mit uns an die Umsetzung zu gehen.” Einstimmig befürwortet wurde eine Fortsetzung des Jugendgipfels und des Dialogs mit Umweltministerin Scharf, um den Einsatz der nächsten Generationen für die Biodiversität zu bekräftigen. Bei der Abschlussdiskussion betonte Scharf: “Das Engagement der jungen Menschen ist beeindruckend. Wir werden jetzt die Ergebnisse im Detail auswerten und in den nächsten Jugendgipfel einfließen lassen. Für eine Beteiligung von Jugendvertretern in den Naturschutzgremien werde ich mich persönlich einsetzen und dies auch in den Regierungsbezirken und Landkreisen anregen.”

Teilgenommen haben mehr als 80 Jugendliche aus zehn Organisationen, darunter die Naturschutzjugend im LBV, die Jugend im Bund Naturschutz, der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung und die Katholische Landjugend. Fachlich begleitet wurde die Veranstaltung von Vertretern des Umweltministeriums, des Landesamts für Umwelt, der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, den Regierungen und Naturschutzverbänden. Inhalt und Motto des Jugendgipfels, der im Bayerischen Landtag in München stattfand, hat das Umweltministerium gemeinsam mit den Jugendvertretern der Naturschutzorganisationen vorbereitet. Die Schirmherrschaft für den Jugendgipfel hatte Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist ein wichtiges Ziel der bayerischen Umweltpolitik. Mit der im April 2008 beschlossenen Bayerischen Biodiversitätsstrategie hat die Bayerische Staatsregierung dies bekräftigt. Auch Jugendliche sollen verstärkt an den Maßnahmen und Entscheidungsprozessen mitwirken können. Dazu sollen junge Menschen frühzeitig an Möglichkeiten der Mitgestaltung und Beteiligung herangeführt und ihre Anliegen und Sichtweisen in allen sie betreffenden Angelegenheiten ernst genommen werden.

Bayerisches Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

 

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