Der Bluthänfling ist benannt nach der blutroten Farbe, die das Männchen im Frühjahr zur Balzzeit an Stirn und Brust in seinem Gefieder trägt. Das besondere an der Farbe ist, dass nicht etwa die frischen Federn bei der Mauser rot hervorkommen. Die komplette Mauser des Gefieders findet im Herbst statt. Während des Winters stoßen sich die Spitzen der frischen gräulichen Federn ab und die darauffolgenden roten Federabschnitte kommen im Frühjahr zum Vorschein.
Der Gesang des Männchens
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Der Bluthänfling ist ein typischer Kulturlandvogel und überall dort häufig, wo es noch ausgedehnte Hecken, Feldwege mit Böschungen, blumen- und kräuterreiche Wiesen oder Felder mit Ackerwildkräutern gibt. Er ist nämlich ein Liebhaber von Sämereien von gemeinhin als „Unkräuter“ bezeichneten Pflanzen. Er liebt die Ackerkratzdistel, den Beifuß, das Hirtentäschel oder das duftende Mädesüß auf dem vorbildlich belassenen Gewässerrandstreifen. Er hat mit der Flurbereinigung in den 80er Jahren einen massiven Bestandseinbruch erlebt und ist seitdem teilweise sogar in den Siedlungen häufiger als auf dem Land. Mit einer wilden Ecke im Garten, mit ein paar heimischen Stauden und Sträuchern kann man den Bluthänfling also locken.